Verkehr(te) Welt
Wisst ihr wie schön es sein kann, wach gehupt zu werden? 🙂 Die meisten Touristen, die zum ersten Mal in Indien sind, empfinden den indischen Verkehr nicht nur als Lärmbelästigung sondern auch als lebensgefährlich und völlig verrückt. Nach diversen Schreikrämpfen und Herzattaken, die ich in Nagenders Auto und in Delhis Stadtverkehr hinter mich gebracht habe und immer noch lebe, habe ich mich langsam nicht nur an den Verkehr gewöhnt, ich mag ihn sogar. Man muss einfach mit schwimmen mit den Automassen, immer als erster die Nase in eine freie Lücke schieben und hupen als führe man in einer Hochzeitskolone. Das macht doch Spaß! Ausserdem macht mir nach einem Indienurlaub kein kurzhalsiger Aggro -BMW-Fahrer in Frankfurt City mehr Stress, ha! 🙂
Heute, bei meiner ersten Fahrt auf unserer Rikscha bin ich jedoch wieder der alten Panik verfallen. Mit gut 50 Stundenkilometer ist Nagender mit Kanika und mir durch die City geheizt, zwischen Lastwagen und Ochsenkarren, Fußgängern und Fahrradrikschas hat er uns hindurch manövriert, mal in Fahrtrichtung, mal entgegengesetzt.
Vorher haben wir unseren blauen Blitz geschmückt, mit Refektoren und unserem Logo. Kanika ist richtig kreativ geworden beim Schnippeln 🙂
Die Gesichter der Leute auf der Straße bei unser Fahrt waren unschlagbar!!! Aus einem Fragezeichen wurde fast jedes Mal ein breites Lachen. Bei jedem Zwischenstopp wurden wir umringt von Begeisterten, die lauter Fragen hatten und auf unserer Rikscha Probesitzen wollten. Herrlich, genau so haben wir es uns gewünscht.
Nagender fährt die Rikscha mit großem Stolz! Nur die komplizierte Geschichte unserer Reise mag er nicht jedes Mal jedem erklären. Da solch eine Rikscha normalerweise von Slumbewohnern genutzt wird, um Gemüse oder Obst darauf zu verkaufen, erzählt Nagender vielen Neugierigen einfach, er wolle nun „Mangoverkäufer“ werden! Die sind damit auch sofort einverstanden und ziehen von dannen. 😉
Das Rikscha – Verbot wird übrigens vermutlich kein großes Problem…als wir heute an einer Streife vorbei gefahren sind, haben uns die beiden Polizisten fröhlich gewunken und einer hat schnell ein Handyfoto von uns gemacht! 🙂
Morgen fahren wir um 5 Uhr los. In aller Herrgottsfrühe. Auf unserer ersten Etappe wollen wir Kilometer machen! Mal schauen bis wohin wir kommen!
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